Radverkehr studieren
Radverkehr gilt als einer der wichtigsten Verkehrsträger der Zukunft. So freute sich Dr. Diana Huster, Leiterin der Projektgruppe Nationaler Radverkehrsplan beim Bundesverkehrsministerium, über den Impuls der Radprofessur-Hochschulen zur neuen Webinar-Reihe, die gestern gestartet ist: "Deutschland wird Fahrradland. Ich wünsche allen Beteiligten und Studierenden viel Erfolg!" Mit der Veranstaltung "Radverkehr studieren – ein Studium, das Wirkung erzielt" haben die Hochschule Karlsruhe, die Hochschule RheinMain, die Hochschule Ostfalia, die Frankfurt University of Applied Sciences sowie die Universität Kassel am Weltfahrradtag die gemeinsame Veranstaltungsreihe begonnen.
Kompetenzen für die Praxis
In der ersten digitalen Konferenz ging es den Verkehrsexpertinnen und -experten um die Frage, welche Kompetenzen Absolventinnen und Absolventen hinsichtlich baulicher Infrastruktur, Human Factors und Digitalisierung haben sollten, um in der beruflichen Praxis eine wirksame Förderung des Radverkehrs erzielen zu können. Neben der Entwurfskompetenz und Kreativität stellte Prof. Dr. Volker Blees vom Studiengang Mobilitätsmanagement der HSRM die Umsetzungskompetenz ins Zentrum seiner Argumentation. "Es ist neben der klassischen Ingenieurausbildung auch wichtig, ein Umdenken in Gang setzen zu können". Kommunikation sei dabei ein sehr wichtiger Faktor, so der Mobilitätsexperte. Dem schloss sich auch Prof. Dr. Petra Schäfer von der Frankfurt University of Applied Sciences an: "Absolventinnen und Absolventen sollten gerne überzeugen können und Kompromisse finden wollen."
Prof. Dr. André Bruns, Studiengangsleiter Mobilitätsmanagement an der HSRM, wies in seinem Beitrag darauf hin, dass eine geeignete Infrastruktur nur die halbe Miete bei der Verkehrswende sei. Persönliche Entscheidungen spielten ebenfalls eine große Rolle. Diese seien wiederum stark durch Einstellungen und Lebensstile, aber auch soziale Erwartungen geprägt: "Wer wirklich Wirkung in der Fahrradförderung erzielen will, muss auch die Einflussfaktoren für Verhaltensänderungen wie emotionale Botschaften und Framing kennen." Das gesamte Maßnahmenbündel aus angebotsseitigen und nachfrageseitigen Instrumenten seien dabei die Kenntnisse, "die Standardrepertoire für unsere Absolventinnen und Absolventen sind“, so Prof. Dr. Bruns.
Weitere Sessions in den kommenden Monaten
In den kommenden Monaten werden weitere Veranstaltungen rund um die Radverkehrsprofessuren stattfinden Die (digitalen) Sessions richten sich an Studieninteressierte und Studierende im Themenfeld Mobilität und Verkehr, Stadt- und Verkehrsplanerinnen und -planer, Ingenieurinnen und Ingenieure aus Kommunen, Planungsbüros und Fachverwaltungen sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Dabei diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Lehre und Praxis aktuelle Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten bei der Förderung des Radverkehrs. Die Reihe findet im Kontext der Stiftungsprofessur Radverkehr statt, die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) an sieben Hochschulen seit diesem Jahr fördert. Die Veranstaltungen sind darüber hinaus Teil der Reihe "Mobilität im Wandel" des Projekts Impact RheinMain der Hochschule RheinMain. Die Beiträge der Hochschule RheinMain erfolgen durch die Fachgruppe Mobilitätsmanagement.