Stadtgespräch „Intelligente Logistik – Handel im Wandel“
Zur Weihnachtszeit werden Lieferfahrzeuge deutschlandweit wieder im Akkord Päckchen in Privathaushalte liefern, Fahrradwege blockieren und Innenstädte verstopfen, während der Einzelhandel nicht nur unter verschärften Corona-Regeln das Nachsehen hat.
Aber könnte der Online-Handel auch genutzt werden, um zu einer nachhaltigen Gestaltung der Innenstädte beizutragen und diese vor der Verödung zu bewahren? Welche Konzepte bräuchte es dafür? Damit beschäftigen sich die Arbeiten der Studierenden der Hochschule RheinMain, die in der Ausstellung „My Home is my Parcel“ zurzeit im Wiesbadener Stadtmuseum am Markt (sam) zu sehen sind und die für Gesprächsstoff für die Reihe „Stadtgespräch“ am vergangenen Dienstag sorgten.
Unter der Moderation von Stefan Wiesehöfer diskutierten die Teilnehmenden die Konzepte der Studierenden, in der Veranstaltung vertreten durch Deborah Gasse, aus vielfältigen Perspektiven. Ilka Guntrum, Inhaberin der Boutique „Elle & Lui“, Andreas Janssen von der Digitalagentur Blauband, Phaidon Pavlidis, Teamleiter des Kiezkuriers in Wiesbaden, Philipp Schurk vom Betriebsrat von Lieferando in Frankfurt und Carola Pahl vom Dezernat für Umwelt, Grünflächen und Verkehr in Wiesbaden betonten die großen Potenziale der Verbindung von Online- und stationärem Handel, hoben jedoch auch die Bedeutung klassischer Errungenschaften der Sozialpartnerschaft, wie die gewerkschaftliche und betriebliche Organisation der Arbeiter:innen hervor, die in der Lieferbranche zu erodieren drohen. Klar wurde auch, dass den utopisch angelegten Entwürfen noch einige rechtliche Hürden im Weg stehen. Diese konkreten Wege aber überhaupt einmal aufzuzeigen, darin liegt der große Verdienst der Arbeit der Studierenden.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Februar 2022 im sam zu sehen.